„Gottes Werk und Teufels Beitrag“ Ausstellung Grabenstätt November
Ich setze über diese Ausstellung den Titel des Buches von John Irving "Gottes Werk und Teufels Beitrag" und zeige eine Reihe von Bilder von den beginnenden Siebzigerjahren mit der Flucht aus Bethlehem und einer Kreuzigung, über die Bilder Stundenbücher, die Bilder aus der Serie Armen Bibel-Reiche Bibel bis hin zu den Skulpturen von Marien-Frauenbildern und dem machtlosen Gott. In der Ausstellung werde ich auch eine Dokumentation meiner öffentlichen Arbeiten in Kirchen und Kapellen zeigen.
„Chimborazo – die Reise des Dominikus Bartholomäus Janker an den Chimborazo um 1900
Der Stiefvater meiner Oma erbte das elterliche Bauerngut. Für den jüngeren Bruder war auf dem Hof kein Platz vorgesehen und so ging er in die Welt hinaus.
Er hatte aber sowieso andere Ideen vom Leben. Nach einer längeren Reise durch Europa gelangte er um 1900 zum Monte Verità unter die dort lebenden Lebensreformer und Freigeister.
Aber selbst dieses Abenteuer war ihm nicht genug, sondern er reiste von der Schweiz nach Hamburg und wollte nach Brasilien übersetzen.
Der Reeder Ballin hatte gerade in Hamburg seine Ausreisendenbaracken errichtet. Die gefielen Janker trotz des Comforts nicht. So reiste er von Bremerhaven mit dem Dampfsegelboot zuerst nach Buenos Aires und von dort nach Rio der Janeiro.
Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt führte ihn der Weg meeraufwärts an die Amazonasmündung und von dort nach Manaus. Offenbar war er geschickt und erwarb die Mittel für eine Reisemöglichkeit den Amazonas stromaufwärts. Er überwand diese Strecke wie damals üblich mit vielen Schwierigkeiten und großen Anstrengungen. Er gelangte bis in das Dschungelgebiet des Oriente, das zu Ecuador gehört. Zu damaliger Zeit wurde dieses Gebiet weitgehend wegen des damals und auch heute noch sehr aggressiven und fremdenfeindlichen Verhaltens der dortigen Waoraniindianer gemieden. Von dort machte er sich nach abenteuerlichsten Erlebnissen auf zum Chimborazo, der damals als der höchste Berg der Welt galt. Er hatte die Idee dort eine Farm zu errichten.
Mein Bilderreigen enthält schwarz-weiß Zeichnungen, die seine Erinnerungen darstellen und von denen wir genaueres wissen. Die farbigen Bilder folgen hingegen meiner Phantasie und Vorstellungskraft von seiner Reise
„Märchenausstellung“ Bernau, Kunstkreis
Aschenbrödel,
die Jungfrau und der Teufel
Rotkäpchen
alle Öl auf Leinwand.
Willee WTH Regensburger, ein Gast bei den Märchenstunden.
In der Sommerausstellung des Kunstkreises Bernau im Rathaus und Park ist Willee WTH Regensburger von uns als Gastkünstler eingeladen. Willee Regensburger ist in seiner Kunst, die er seit 1977 als freischaffender Künstler, Maler, Performer, Buchautor und damit ist nicht alles aufgeführt was er als Künstler macht, ein Erzähler. Willee Regensburger spricht davon, dass Menschen Geschichten brauchen. Geschichten zur Orientierung, Unterhaltung und Neuinterpretation der Welt. 2021 hat er in seiner Einzelausstellung in der Städtischen Galerie Traunstein Kolonialismus, Familiengeschichte und Politik miteinander verwoben. In seiner gezeichneten Biographie, die als Mappenwerk erschienen ist, erzählt er seine persönliche Geschichte in wilden Bildern.
Mit seinen drei figürlich gemalten Bildern zur Märchenausstellung in Bernau interpretiert er alte Märchen, die er in einem politischen und sozial neu gesehene Kontext vorstellt. Die Versatzstücke der Märchen von Rotkäppchen, Dornröschen und von der Jungfrau und dem Teufel bekommen neue Zusammenhänge. Im Duktus seiner freien Malerei wird die Bildsprache zum Botschafter des politischen Menschen.
Die rote Kappe der maoistischen Kommunisten erzeugt beim Bild des Rotkäppchens neue Zusammenhänge, die islamische Namazmütze und die Kukuxklanhauben erhalten bei den Befreiern des Dornröschens einen herausfordernd anderen Sinn. Damit werden die Märchen zu einer intellektuellen Herausforderung. Die alten Symbole sind nicht mehr und die neuen Zeichen sind zeitgenössisch im besten Sinne. Die figurative Malerei von Willee Regensburger ist impulsiv, detailreich und intrikat.
Auch der Schatten des Teufels, der hinter der Jungfrau mit Engel und Schlange auftaucht, erzeugt in dem Zusammenhang mit den Kirchenskandalen eine zusätzliche Tiefe.
So wird dieser Beitrag des Künstlers Willee Regensburger, der in Grabenstätt wohnt und zum Chiemseekreis zählt, die Ausstellung um originelle Werke bereichern.
